Pünktlich zu Silvester flogen wir von den Malediven nach Kochi, in den Süden Indiens, um Silvester zu feiern. Kochi ist bekannt hierfür: Ein riesiges Mannequin wird verbrannt, um alles Schlechte des vergangenen Jahres zu vertreiben. Ein großes Event, zu dem tausende inländische Touristen kommen. Entsprechend voll war die kleine Hafenstadt. Nachdem das Feuer erloschen war, begaben sich leider alle gleichzeitig zurück.
So schön das Ritual an sich war - das war gar kein Spaß! Als würde ich damals in die erste Reihe der Backstreet Boys gelangen wollen ...
Wollt ihr mehr erfahren -> mein Beitrag zu Silvester in Indien.
Die Backwaters haben mich sofort erobert. So wunderschön, so ursprünglich. Hier leben die Menschen tatsächlich noch mit der Natur im Einklang. Das war sehr schön zu beobachten. Hier steht die Zeit still, man kann atmen und sich auf die wesentlichen Dinge im Leben besinnen. Das tat unheimlich gut und war tief beeindruckend. Denke ich an ein friedliches Plätzchen Erde, dann definitiv an dieses hier ღ
Wollt ihr mehr erfahren -> mein Beitrag zu den Backwaters.
Seit meiner Jugend schon will ich einmal in ein Ashram. (Ich möchte auch unbedingt mal ein Vipassana machen, aber noch traue ich mich nicht.) Jetzt war es endlich so weit. Wir waren für eine Woche im riesigen Ashram von Amma. Eine der wenigen weiblichen Gurus.
Bis heute bin ich hin- und hergerissen von unserem Besuch. Ich bin wahnsinnig froh und dankbar um die Erfahrung, aber sie war schon auch etwas freakig. (Hier könnt ihr mehr lesen.) Etwas, das mir sehr positiv in Erinnerung bleibt ist die Seva, selbstloses Dienen.
Meine Hauptaufgabe: washing dishes. Eine weitere war es, hunderten Frauen im benachbarten Ort kostenlos einen Sarong zu überreichen - eine so schöne Aufgabe, die mein Herz sehr erfüllte.
Ursprünglich wollten wir 2 Monate hier verbringen und quer durchs Land reisen. Nach "nur" einem Monat aber entschied ich mich dazu, die Reise abzubrechen.
Indien tat mir einfach überhaupt nicht gut. Ich habe ein paar Ansätze, warum das so war. Zu der Zeit war ich noch nicht zu 100% bei mir, bei meiner Kraft. Indien reizte bestimmte Triggerpunkte bei mir, was anschließend zu kleinen und großen Gefühlsausbrüchen führte. Das raubte mir sehr viel Energie. Die Reise setzte mir immer mehr zu, sodass ich schlussendlich nach einem Monat die Reißleine zog. Das fiel mir nicht leicht. Ich hatte es wirklich probiert, aber letztendlich sollte mir die Reise ja Freude bereiten und kein Aushalten sein.
Ein paar mehr Worte dazu, findet ihr in meinem Beitrag.
Bangkok gehört auf jeden Fall zu meinen 2020 Highlights. Während Andere die Stadt lediglich zur Durchreise oder für einen 2-3 Tage Stopp nutzen, blieben wir insgesamt 2 Wochen hier. Abgesehen von der Schwüle, die mir definitiv zusetzte, gefiel mir hier eigentlich alles.
Was wir in Bangkok alles erlebten, kannst du in meinem Beitrag nachlesen.
Oh ja, das Essen in Kambodscha war mega lecker und eine Überraschung für uns - so wie Kambodscha allgemein. Das Tolle - du isst gut und tust damit Gutes. In Kambodscha gibt es sehr viele Ausbildungsrestaurants. Sie ermöglichen Straßenkindern eine Zukunft und bilden sie zu Köchen und Restaurantfachkräften aus. Oftmals werden weitere Projekte unterstützt. Das Essen in solchen Restaurants ist zwar etwas teurer, aber 1. für unsere Verhältnisse nicht, 2. ist das Essen kreativ und gut und 3. unterstützt du soziale Projekte, die dringend nötig sind.
Puh, bei den Killing fields und dem Gefängnis S21 in Kambodscha braucht man starke Nerven. Ich musste mehrfach die Räume verlassen, um irgendwie atmen zu können. Es ist immer wieder ein Grauen, zu sehen, was Menschen einander antun können. Ein Muss für Jeden, der in Kambodscha ist! (Beitrag bald hier zu lesen)
Immer wieder bin ich erschrocken, wie egoistisch, naiv und rücksichtslos Menschen Tiere betrachten. Das Elephant Valley Project in Kambodscha ermöglicht es, diesen heroischen Tieren nahezukommen, ohne Gegenleistung dafür zu erwarten. Konkret bedeutet das: Die Tiere machen das, was sie tun wollen und du läufst ihnen hinterher und beobachtest sie in ihrem natürlichen Umfeld. Kein Anfassen, kein Füttern, kein Reiten. Ja, es ist etwas teurer, aber jeden Cent wert! Absolut empfehlenswert!
Diese Entscheidung zu treffen ist uns sehr sehr schwer gefallen. Wir hatten noch 2,5 Monate Vietnam und Hongkong vor uns. Ich freute mich so sehr darauf! Doch leider wurde Corona immer größer und durchkreuzte unsere Pläne. Ich bin froh, dass Alex und ich an einem Strang zogen und wir uns einig waren. Wir verbrachten 1,5 Wochen im Hostel in Kambodscha. Nur für die Besuche bei der Botschaft und der Fluggesellschaft verließen wir es. Zu der Zeit war das Virus und dessen Auswirkungen noch schwer einzuschätzen. Aber es zeichnete sich immer mehr ab, dass eine Weiterreise wenig aussichtsreich ist. Wir buchten unser Rückflugticket um und flogen nach Hause. So traurig sie war - auch heute sind wir überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Der Plan stand schon vor Reisestart: Ich orientiere mich beruflich neu und mache eine Ausbildung zur Online-Redakteurin. Und weil wir früher als geplant zu Hause waren, konnte ich auch früher starten. Also begann ich bereits im Mai meine 6-monatige Fortbildung. Ich habe so viel gelernt! So viele neue Skills, so viele neue Facetten über mich, so viele Schatten, über die ich gesprungen bin. Ich bin echt stolz auf mich - dass ich es geschafft habe, aber vor allem, dass ich mich getraut habe! Es ist einfach immer wieder richtig, auf sich und seinen Bauch zu vertrauen. Schön.
In diesem Jahr ist mein Bewusstsein für Nachhaltigkeit sehr gewachsen. Ich bewerte Dinge neu und ändere mein Verhalten entsprechend. Eine der größten Veränderungen ist wohl die, dass ich mittlerweile jeden Samstagmorgen auf unseren Bauernmarkt gehe und saisonal und regional einkaufe. Fleisch kaufe ich i.d.R. nur noch hier. Meine beste Errungenschaft aber: die Eier vom ersten Stand links! 🙂 An die kommt nichts heran!
Möchtest du mehr zum Thema Nachhaltigkeit lesen? Hier findest du meine Beiträge.
Klar, auf meinen Reisen fotografiere ich immer und viel. Aber zu Hause im Alltag mache ich das eigentlich nicht - schade! Nachdem ich auch in meiner Ausbildung viel Zuspruch für meine Fotografie bekam, entschied ich mich dazu, Geld in die Hand zu nehmen und mir eine gute Kamera zu kaufen. Meine Fotoserie, die Münchens Müll auf den Straßen zeigt, hat mir besonders viel Spaß gemacht.
Etwas, worauf ich mich wahnsinnig freue. In diesem Jahr traf ich die Entscheidung, nächstes Jahr den Jakobsweg zu gehen. Allerdings möchte ich von Lissabon aus nach Santiago de Compostela. Da ich aber noch nie fern gewandert bin, habe ich überhaupt keine Ahnung, ob mir das Spaß macht, ob ich das kann, wie es ist, längere Zeit zu laufen. Also sind wir 3 Tage (länger gings nicht) die Isar entlang gewandert, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Und was soll ich sagen? Ich machs! ღ
Allerdings waren 15 km erst einmal meine persönliche Grenze. Aber das ist okay für mich.
Wohl einer der wichtigsten Punkte. Jahrelang hatte ich ein sehr schwieriges Verhältnis zu meinem Körper. Ich konnte zwar im Laufe der Zeit mehr Sicherheit gewinnen, aber richtig nachhaltig fühlte es sich nie an. Dieses Jahr hingegen fühlt es sich so an, tatsächlich Frieden geschlossen zu haben. Das heißt nicht, mich in jeder Sekunde, auf jedem Foto wohl und schön zu fühlen - wie utopisch wäre das auch? Aber ich bin mir selbst gegenüber sehr viel fairer geworden. Es ist okay, mir nicht in jedem Moment zu gefallen. Ich habe Vertrauen darin, dass mein morgiges Urteil wieder wohlwollender ausfallen wird. Und das ist schön! Ein echter Grund zur Freude.
Seit über 2 Jahren schon habe ich meinen Blog.
2 Jahre lang füllte ich ihn sporadisch und ohne Plan. Heute arbeite ich intensiv und hart daran, ihn aus- und aufzubauen - und zwar mit Konzept und Visionen. Dank meiner Fortbildung weiß ich immer mehr, worauf ich achten muss, begreife Zusammenhänge und gehe gezielter an die Dinge heran. Seit meine Fortbildung zu Ende ist, arbeite ich täglich viele Stunden daran. Einiges geschieht im Hintergrund.
Das war eine sehr schöne Erkenntnis für mich.
Wer kennt es nicht? Man träumt eigentlich von einem anderen Leben, traut sich aber nicht, Schritte in diese Richtung zu gehen, weil unsere Glaubenssätze so stark sind und uns davon abhalten. Ich möchte das nicht länger tolerieren. Es gibt so viele Positivbeispiele, bei denen es geklappt hat. Warum soll ich es denn nicht schaffen? Ich investiere in mich: Zeit, Geld, Gefühle.
Ich freue mich so sehr darüber!
Weihnachten war wunderschön - das hatte ich nicht erwartet. Alex und ich waren zwar schon öfters Weihnachten alleine, aber nur, weil wir tausende Kilometer weit weg von unseren Familien waren. 2020 waren wir zu Hause und trotzdem alleine - was für ein schräges Gefühl. Und doch war es für mich sehr stimmungsvoll und emotional. Wir haben super lecker (und festlich-dekadent) gekocht, abends einen Familiencall und anschließend unsere kleine Bescherung gehabt. Diese intime Celebriererei war ein schönes Highlight zum Jahresende. Perfekt.
Das Jahr begann für mich unter Menschenmassen und endete zu zweit unter dem Baum. Dieser Kontrast ist ziemlich heftig und verrückt. Und genau so war mein gesamtes Jahr. Mein Traum von einer Langzeitreise konnte ich teilweise leben, wofür ich wahnsinnig dankbar bin. Ich habe in diesem Jahr viele Skills gelernt und wieder einmal viel über mich selbst. Ich war mutig, diszipliniert und habe gute Entscheidungen getroffen. Mir, meiner Familie und meinen Freunden geht es gut, sie sind alle gesund! Tausende haben ihre Existenzen zeitweise oder ganz verloren und viele auch ihr Leben. Ich möchte mich nicht beschweren! Ich habe keinen Grund dazu. Ich bin dankbar für dieses seltsame Jahr 2020.
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